Samstag, 16. März 2013

Dreambox – Erste Schritte

Ich bin seit einige Tagen Besitzer einer Dreambox DM 800 HD SE. Die Warnungen, die ich bezüglich der Dreambox zuvor im Netz gelesen hatte sind alle wahr. Die Dreambox ist ein mächtiges Spielzeug mit einem Linux-Betriebssystem. Im Unterschied zu normalen Satellitenempfänger lässt sie sich programmieren, konfigurieren und erweitern. Aber - sobald man die ausgetretenen Pfade verlässt – sind drei Dinge besonders wichtig: Geduld, Google und die Foren. Grundkenntnisse in Linux sind ebenfalls hilfreich.

Suche nach Informationen

Im Internet gibt es sehr viele Informationen zur Dreambox. Viele beziehen sich aber nicht auf das Modell, das ich vor mir habe. Die zurzeit (März 2013) verkaufte Dreambox DM 800 HD SE kommt mit der GUI (Frontend) Enigma2 und die verwendete „Firmware“ OE 1.6. Es gibt andere GUIs für die Dreambox und auch andere „Firmware“. Man muss seine Suchergebnisse also immer darauf abklopfen, ob sie auch zur gewünschten Konfiguration passen.

Die Tabelle hier zeigt einige Grundinformationen der verschiedenen Modelle.

Die in diesen Postings veröffentlichten Informationen beziehen sich – soweit nicht anders angegeben – auf die Konfiguration meiner Dreambox (Enigma2, OE 1.6). Die Versionsnummer der Firmware wird beim Einloggen über Telnet angezeigt (s.u.).

Verbindung zur Dreambox

Eines der Features, weshalb man sich wohl eine Dreambox anschafft, ist, dass sie von außen über die Ethernet-Schnittstelle zugänglich ist. Dazu muss man natürlich wissen, unter welchem Namen oder welcher IP-Adresse sie erreichbar ist.

Je nach Konfiguration des lokalen Netzwerks ist die IP-Adresse unterschiedlich. In den meisten Fällen arbeitet im LAN ein DHCP-Server, der die angeschlossenen Geräte mit einer IP-Adresse und sonstigen Informationen versorgt.

Habe ich einen DHCP-Server?

Die häufigste Konfiguration dürfte sein, dass die Box in dem LAN eingesetzt wird, in dem auch der Rechner betrieben wird, der mit dem Internet verbunden ist. Dazu ist meist ein Router des Internetanbieters vorhanden. Wenn Sie Ihren Desktop-Rechner ohne weitere Konfiguration einfach in diesen Router einstecken können und ins Internet kommen, dann ist in diesem Router ein DHCP-Server integriert.

Welche IP-Adresse hat meine Dreambox?

Die IP-Adressen, die die DHCP-Komponente dieser Router den Geräten zuweist, hängen von der Konfiguration eben dieses DHCP-Servers ab. Sie beginnen aber meist mit 192.168.0. oder 10. Welche Adresse es nun genau ist, kann man nicht vorhersagen.

Ein weiterer Dienst, den ein solcher Router normalerweise bereitstellt ist DNS. DNS ist dafür verantwortlich, dass, wenn man www.google.de in den Browser eingibt, die richtige IP-Adresse im „Internet-Telefonbuch“ herausgesucht wird und der Browser diese IP-Adresse benutzt um eine Verbindung aufzubauen.

Meine Dreambox meldet sich bei diesem Dienst mit dem Namen dm800se an. Anstatt die genaue IP-Adresse zu kennen, reicht dm800se

Zugriff über den Browser

Ich kann also auf das Web-Interface der Box im Browser mit http://dm800se zugreifen, ohne die genaue IP-Adresse zu kennen (die von Google kenne ich ja auch nicht).

Zugriff über FTP

Auf die Dateien der Dreambox kann man per FTP zugreifen. Viele Betriebssysteme haben die Möglichkeit, FTP-Server wie ein Netzlaufwerk einzubinden, auf das und von dem man dann Dateien kopieren kann.

Hierzu sind die folgenden Angaben notwendig:

IP-Adresse bzw. Name: dm800se
Benutzername: root
Passwort: (irgendetwas - nur nicht leer)

Dies sind die Standardeinstellungen.

Zugriff über Telnet

Um Befehle auf der Dreambox auszuführen, muss man auf seinem Rechner ein „Terminal“ öffnen (bei Windows heißt das „Eingabeaufforderung“). Dort verbindet man sich mit der Box mit dem Befehl

telnet dm800se

dm800se wird – wie erklärt – automatisch in die notwendige IP-Adresse (in meinem Fall 192.168.0.101) umgewandelt.
Außerdem braucht man:
Benutzername: root
Passwort: (keins – einfach mit Enter bestätigen)

Die Ausgabe sollte ungefähr so aussehen:

$ telnet dm800se
Trying 192.168.0.101...
Connected to dm800se.localdomain.
Escape character is '^]'.

OpenDreambox 1.6.0 dm800se

dm800se login: root
root@dm800se:~#


Wenn man die letzte Zeile sieht, hat alles geklappt.

Für den Anfang kann man zunächst das Dateisystem erkunden. Das ist zwar umständlicher als bei der Variante mit dem Netzlaufwerk, aber vielleicht verliert man so die erste Scheu vor der Kommandozeile, ohne die Angst zu haben, etwas kaputt zu machen.

Hinweis:
Die Tatsache, dass man als root eingeloggt ist (sei es über Telnet oder FTP) besagt, dass man „Adminstrator-Rechte“ hat. Mit dieser Macht kann man die Box auch soweit „zerspielen“, dass sie nicht mehr läuft – ein Grund weshalb diese Möglichkeit bei den meisten Smartphones nicht so einfach zu bekommen ist. Der Umstand, dass man bei der Dreambox dafür nicht einmal ein Passwort braucht, macht die Sache auch nicht sicherer.

Hier ein paar Befehle, mit denen man nichts kaputt machen kann:

pwdAusgabe des Namens des aktuellen Verzeichnisses
cdWechsel zum Home-Verzeichnis
cd /Wechsel zum Haupt-Verzeichnis
cd /media/hdd/movieBei einer eingebauten Platte werden hier normalerweise die Aufnahmen gespeichert
cd ..Ein Verzeichnis höher
cd XYZIns Unterverzeichnis XYZ wechseln
lsDateien und Unterverzeichnisse im Verzeichnis anzeigen
ls -ldto, Anzeige in Listenform
ls -ladto, zusätzlich versteckte Dateien anzeigen (die Dateinamen versteckter Dateien/Verzeichnisse beginnen mit einem Punkt)
exitTelnet-Sitzung beenden

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